Dr. med. Christoph Bauer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Hormon- und Stoffwechseltherapeut cmi®

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Die Andropause – die Wechseljahre des Mannes

Seit einigen Jahren schenkt die medizinische Forschung dem Altern des Mannes  zunehmend Aufmerksamkeit. Während die Wechseljahre der Frau (Klimakterium oder Menopause) durch das Ausbleiben der Monatsblutung klar definiert sind, treten die Symptome der „männlichen Wechseljahre“, der Andropause, meist nacheinander und in verschiedenen Formen auf.  Auch bedeutet die Andropause für den Mann nicht das Ende der Zeugungsfähigkeit, sondern lediglich eine kontinuierliche Abnahme seiner Leistungsfähigkeit.
Welche Anzeichen gibt es für die Andropause?
Es gibt Männer, die bereits in sehr jungen Jahren ausgeprägte körperliche Veränderungen spüren:
  • Erschöpfungszustände
  • Depressionen
  • Gereiztheit
  • Konzentrationsmangel
  • Verlust an sexueller Lust und Potenz
Je  früher die Veränderungen auftreten, desto wichtiger ist es, die Ursachen hierfür zu finden und eine optimal abgestimmte Therapie einzuleiten.
Welche körperlichen Prozesse bedingen die Andropause?
Bestimmte Hormone verzeichnen ab einem bestimmten Lebensalter einen kontinuierlichen Rückgang, z.B. das männliche Hormon Testosteron und das Nebennierenhormon Dehydroepiandrosteron (DEHA-S).
Etwa  30% aller Männer im Alter von 40 Jahren weisen eine niedrigen Testosteronspiegel auf – einer der Gründe, warum die körperliche Leistungsfähigkeit des Mannes abnimmt.
Das für Männer wichtige Hormon DHEA sinkt ab dem 25. Lebensjahr und   beträgt nach dem 60. Lebensjahr nur noch 10% seines Ausgangswertes. Da diese Hormon unter anderem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt, steigt mit zunehmenden Alter die Gefahr für eine solche Erkrankung an.
Wenn Sie bei sich erste Anzeichen für körperliche Erschöpfung, nervliche Überlastung und/oder nachlassende sexuelle Vitalität wahrnehmen, sollten Sie Ihren Hormonspiegel prüfen lassen – daneben können Sie den  folgenden Selbsttest machen:
Der Selbsttest
Da  das „männliche Klimakterium“ schleichend und unspezifisch beginnt,   sind die folgenden kurzen Fragen hilfreich, um herauszufinden, ob Ihre Beschwerden durch einen Hormonmangel bedingt sein können:   
Sind Sie depressiv oder häufig schlechter Stimmung?
Sind Sie erschöpft?
Sind Sie ängstlich, nervös?
Sind Sie reizbar, zornig oder schlecht gelaunt?
Schwitzen Sie viel, besonders nachts?
Verlieren sie Ihre Konzentrationsfähigkeit und Ihr Erinnerungsvermögen?
Lassen Ihre sexuelle Lust und Ihre sexuelle Kraft nach?
Haben Sie Erektions- oder Potenzprobleme?
Ist Ihre Haut speziell im Gesicht und an den Händen trocken?
Haben Sie Rücken- oder Gelenkschmerzen?
Trinken Sie viel Alkohol?
Fühlen Sie sich unter Dauerstress?
Wie kann ein Hormondefizit festgestellt werden?
Haben Sie im Selbsttest vier Fragen mit JA beantwortet, raten wir Ihnen zu einer präventiven Hormonuntersuchung. Mit Hilfe  einer Blutprobe lässt sich Ihr persönliches Hormonprofil erstellen. Ab dem 40. Lebensjahr ist auch eine Untersuchung des Tumor-Markers PSA ratsam. Denn PSA kann frühzeitig eine Veränderung der Prostata anzeigen, die weiter abzuklären ist.
Was können Sie selbst tun?
Aufgrund der Laborbefunde können Ihnen gezielt Präparate – entweder Medikamente  oder eine Nahrungsergänzung – empfohlen werden, die optimal Ihre Hormonfehlregulation ausgleichen. Zudem wird Ihnen zu bewusster Lebensweise und Ernährung geraten, damit Sie Ihre Vitalität und Lebensqualität bis ins hohe Alter bewahren.