Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet Osteoporose zu den 10 wichtigsten Erkrankungen unserer Zeit.
Jede 3. Frau erkrankt in ihrem Leben und nahezu jeder 5. Mann.
Mit Osteoporose bezeichnet man den vermehrten Verlust an Knochenmasse durch Abnahme von festem Knochengewebe. Gewöhnlich verläuft dieser Prozess langsam über viele Jahre – meist unbemerkt. Schreitet der Knochenabbau fort kommt es zu minimalen Einbrüchen der Wirbelsäule. Die Folgen: die Wirbelsäure verformt sich, der sogenannte „Rundrücken“ bildet sich, die Körpergröße nimmt ab. Große Röhrenknochen neigen bei Osteoporose schon bei geringer Belastung vermehrt zu Brüchen. Besonders gefährlich sind Brüche des Oberschenkelhalses. Viele dieser Patienten bleiben zeitlebens pflegebedürftig, jeder Dritte stirbt innerhalb eines Jahres an den direkten oder indirekten Folgen.
Bei wem besteht ein erhöhtes Risiko?
Besonders häufig betroffen sind Frauen mit ausgeprägten Östrogenmangel, z.B.
- in zunehmendem Alter nach den Wechseljahren
- bei frühzeitigem Verlust der Eierstockfunktion (vorzeitige Wechseljahre, nach Operationen oder Bestrahlung)
- mit ausgeprägten Zyklusstörungen
Personen mit familiär bekannter Osteoporose und Personen mit ungesunder Lebensweise, wie
- vermehrtem Alkohol- und Nikotinkonsum
- kalziumarmer Ernährung
- wenig körperlicher Bewegung
- Männer mit Testosteronmangel im höheren Alter
Osteoporose ist eine schleichende Krankheit. Sie kann jahrzehntelang ohne Symptome verlaufen und wird häufig erst entdeckt, wenn es zu Knochenbrüchen kommt. Deshalb ist es sehr wichtig, Symptome frühzeitig zu erkennen und das eigene Risiko zu ermitteln, an Osteoporose zu erkranken. Dabei hilft ein spezieller Test, mit dem Sie ihr individuelles Osteoporose-Risiko leicht feststellen können. Hierzu genügt die Beantwortung einer Reihe von einfachen Fragen.
Diesen Selbsttest sollten sie machen, wenn Sie entweder:
- über 40 Jahre alt sind
- oder um mehr als 4 cm kleiner geworden sind
- oder unter Rückenschmerzen leiden
- oder nach dem 40 Lebensjahr einen Knochenbruch aus geringfügigem Anlass erlitten haben
Risikofaktoren – Warnzeichen für Osteoporose
1. Hat/hatte Ihre Großmutter, Mutter oder Schwester Osteoporose, einen Rundrücken, einen Unterarm-,
Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbruch?
ja nein
Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbruch?
ja nein
2. Haben sie nach dem 40. Lebensjahr einen oder mehrere Knochenbrüche erlitten?
ja nein
ja nein
3. Nur für Frauen:
Beträgt bei Ihnen die Phase der natürlichen Monatsregeln 30 Jahre oder weniger (z.B. erste Menstruation nach dem 14. und die letzte vor dem 44. Lebensjahr) oder hatten Sie ein lang anhaltendes Ausbleiben der Monatsregeln (mehr als 12 Monate)?
Beträgt bei Ihnen die Phase der natürlichen Monatsregeln 30 Jahre oder weniger (z.B. erste Menstruation nach dem 14. und die letzte vor dem 44. Lebensjahr) oder hatten Sie ein lang anhaltendes Ausbleiben der Monatsregeln (mehr als 12 Monate)?
ja nein
4. Ist Ihre körperliche Aktivität vermindert?
Sind Sie ans Haus gefesselt? Waren oder sind Sie 6 Monate oder länger bettlägerig oder auf den Rollstuhl angewiesen?
Sind Sie ans Haus gefesselt? Waren oder sind Sie 6 Monate oder länger bettlägerig oder auf den Rollstuhl angewiesen?
ja nein
5. Ist Ihre Ernährung oder Ihr Genussmittelgebrauch knochenschädigend?
a. Ernähren Sie sich kalziumarm (selten Milch oder Milchprodukte, kaum grüne Gemüse, keine kalziumhaltigen
Nahrungsergänzungsmittel?)janein
b. Wurde Ihnen ein Teil des Magens oder der ganze Magen entfernt?janein
c. Trinken Sie täglich mehr als zwei Gläser eines alkoholisches Getränkes? ja nein
d. Rauchen Sie täglich 20 oder mehr Zigaretten?ja nein
6. Nahmen/nehmen Sie länger als 6 Monate Kortisonpräparate ein?
ja nein
ja nein
Sturzgefahren
7. Sind Sie gehbehindert, benutzen Sie eine Gehhilfe?
ja nein
7. Sind Sie gehbehindert, benutzen Sie eine Gehhilfe?
ja nein
8. Haben Sie Lähmungen?
ja nein
9. Stolpern oder stürzen Sie sehr häufig?
ja nein
ja nein
10. Sind Sie sehbehindert trotz einer Brille?
ja nein
ja nein
Wann sollten Sie in der Praxis über das Thema Osteoporose reden?
Sprechen Sie mich gerne an, wenn:
- Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit JA beantwortet haben.
Es besteht bei - Ihnen eine erhöhte Knochenbruchgefahr.
- In Ihrer Familie Osteoporose aufgetreten ist
- Sie an Östrogenmangel leiden
- Sie in den Wechseljahren sind
- Sie eine Chemotherapie oder Bestrahlung hinter sich haben
- Sie unter Knochenbrüche leiden
- Sie sich wenig bewegen
- Sie sich nicht ausgewogen ernähren (Diät, Kalziummangel, Kantine, Fastfood)
- Sie vermehrt Alkohol bzw. Nikotin konsumieren
- Sie dauernd Cortison einnehmen
Diagnostik
Man kann heute Osteoporose bereits im Frühstadium durch:
- Knochendichtermessung mit Ultraschall am Fersenbein bzw.
- Röntgenuntersuchung mit Computertomogramm und DXA erkennen
Die Knochendichtenmessung mit Ultraschall, dient zur Früherkennung und Kontrolle des Frakturrisikos und liefert ein Messergebnis mit hoher diagnostischer Aussagekraft als Grundlage für die Beratung. Mit Hilfe hochfrequenter Schallwellen kann der Knochen an der Ferse auf seinen Zustand hin untersucht werden. Die Bestimmung des individuellen Osteoporoserisikos wird ermöglicht, ebenso gibt die Messung Auskunft zur Frage der Festigkeit und Steifigkeit bzw. wie porös der Knochen beschaffen ist.
Vorteile dieser Methode:
- Keine Strahlenbelastung
- Messung direkt am Knochen
- Schmerzlos und komfortabel
Was können Sie zur Vorbeugung tun?
Der Verlust an Knochenmasse ist nicht wieder zu ersetzen. Deshalb ist Vorbeugung so wichtig. z.B.:
– Kalziumreiche Ernährung (Milch, Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Käse)
Mit einer optimalen Kalziumversorgung – die derzeitigen Empfehlungen zur Kalziumzufuhr über die Nahrung liegen bei 1.000 mg/Tag – kann einem verstärkten Kalziumabbau aus den Knochen und damit dem Osteoporoserisiko bei Frauen nach der Menopause entgegengewirkt werden.
Mit einer optimalen Kalziumversorgung – die derzeitigen Empfehlungen zur Kalziumzufuhr über die Nahrung liegen bei 1.000 mg/Tag – kann einem verstärkten Kalziumabbau aus den Knochen und damit dem Osteoporoserisiko bei Frauen nach der Menopause entgegengewirkt werden.
Essen Sie öfter kalziumreiche Gemüsesorten, z.B. Fenchel, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi, Porree, Endivie.
Wenn Sie Mineralwasser kaufen, schauen Sie auf das Etikett. Bevorzugen Sie Mineralwasser mit über 150 mg Kalzium pro Liter. Essen Sie kalziumreiche Lebensmittel über den Tag verteilt. Auf diese Weise wird die Ausnutzung des Kalziums im Verdauungstrakt verbessert. Mit einer kalziumreichen Spätmahlzeit können Knochenabbauprozesse während der
Nacht vermindert werden. Essen Sie deshalb statt Chips oder Nüssen spätabends noch einen fettarmen Joghurt.
- Achten Sie auf ausreichend Bewegung, dies stimuliert den Knochenaufbau. (Wandern, Gymnastik, Fahrradfahren, Schwimmen)
- Verschaffen Sie sich rechtzeitig Kenntnis über den Zustand Ihres Knochengewebes.
- Lassen Sie sich in der Praxis über weitere medizinische Maßnahmen beraten.