Dr. med. Christoph Bauer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Hormon- und Stoffwechseltherapeut cmi®

Aktuelle Themen für Sie erklärt...

Osteoporose

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet Osteoporose zu den 10 wichtigsten Erkrankungen unserer Zeit.
Jede 3. Frau erkrankt in ihrem Leben und nahezu jeder 5. Mann.
Mit  Osteoporose bezeichnet man den vermehrten Verlust an Knochenmasse   durch Abnahme von festem Knochengewebe. Gewöhnlich verläuft dieser   Prozess langsam über viele Jahre – meist unbemerkt. Schreitet der   Knochenabbau fort kommt es zu minimalen Einbrüchen der Wirbelsäule. Die Folgen: die Wirbelsäure verformt sich, der sogenannte „Rundrücken“   bildet sich, die Körpergröße nimmt ab. Große Röhrenknochen neigen bei   Osteoporose schon bei geringer Belastung vermehrt zu Brüchen. Besonders   gefährlich sind Brüche des Oberschenkelhalses. Viele dieser Patienten   bleiben zeitlebens pflegebedürftig, jeder Dritte stirbt innerhalb eines   Jahres an den direkten oder indirekten Folgen.
Bei wem besteht ein erhöhtes Risiko?
Besonders häufig betroffen sind Frauen mit ausgeprägten Östrogenmangel, z.B.
  • in zunehmendem Alter nach den Wechseljahren
  • bei frühzeitigem Verlust der Eierstockfunktion (vorzeitige Wechseljahre, nach Operationen oder Bestrahlung)
  • mit ausgeprägten Zyklusstörungen
Personen mit familiär bekannter Osteoporose und Personen mit ungesunder Lebensweise, wie
  • vermehrtem Alkohol- und Nikotinkonsum
  • kalziumarmer Ernährung
  • wenig körperlicher Bewegung
  • Männer mit Testosteronmangel im höheren Alter
Osteoporose  ist eine schleichende Krankheit. Sie kann jahrzehntelang  ohne Symptome  verlaufen und wird häufig erst entdeckt, wenn es zu  Knochenbrüchen  kommt. Deshalb ist es sehr wichtig, Symptome frühzeitig  zu erkennen und  das eigene Risiko zu ermitteln, an Osteoporose zu  erkranken. Dabei  hilft ein spezieller Test, mit dem Sie ihr  individuelles  Osteoporose-Risiko leicht feststellen können. Hierzu  genügt die  Beantwortung einer Reihe von einfachen Fragen.
Diesen Selbsttest sollten sie machen, wenn Sie entweder:
  • über 40 Jahre alt sind
  • oder um mehr als 4 cm kleiner geworden sind
  • oder unter Rückenschmerzen leiden
  • oder nach dem 40 Lebensjahr einen Knochenbruch aus geringfügigem Anlass erlitten haben
Risikofaktoren – Warnzeichen für Osteoporose
1. Hat/hatte Ihre Großmutter, Mutter oder Schwester Osteoporose, einen Rundrücken, einen Unterarm-,
Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbruch?
  
 ja  nein
2. Haben sie nach dem 40. Lebensjahr einen oder mehrere Knochenbrüche erlitten?  
 ja nein
3. Nur für Frauen:
Beträgt  bei Ihnen die Phase  der natürlichen Monatsregeln 30 Jahre oder weniger  (z.B. erste  Menstruation nach dem 14. und die letzte vor dem 44.  Lebensjahr) oder  hatten Sie ein lang anhaltendes Ausbleiben der  Monatsregeln (mehr als 12  Monate)?
 ja nein
4. Ist Ihre körperliche Aktivität vermindert?
Sind Sie ans Haus gefesselt? Waren oder sind Sie 6 Monate oder länger bettlägerig oder auf den Rollstuhl angewiesen?
ja nein
5. Ist Ihre Ernährung oder Ihr Genussmittelgebrauch knochenschädigend?
a. Ernähren Sie sich kalziumarm (selten Milch oder Milchprodukte, kaum grüne Gemüse, keine kalziumhaltigen
   Nahrungsergänzungsmittel?)janein
b. Wurde Ihnen ein Teil des Magens oder der ganze Magen entfernt?janein
c. Trinken Sie täglich mehr als zwei Gläser eines alkoholisches Getränkes? ja  nein
d. Rauchen Sie täglich 20 oder mehr Zigaretten?ja nein
6. Nahmen/nehmen Sie länger als 6 Monate Kortisonpräparate ein?  
 ja nein
Sturzgefahren
7. Sind Sie gehbehindert, benutzen Sie eine Gehhilfe?
ja nein
8. Haben Sie Lähmungen?
ja nein
9. Stolpern oder stürzen Sie sehr häufig?  
ja nein
10. Sind Sie sehbehindert trotz einer Brille?  
ja nein
Wann sollten Sie in der Praxis über das Thema Osteoporose reden?
Sprechen Sie mich gerne an, wenn:
  • Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit JA beantwortet haben.
    Es besteht bei
  • Ihnen eine erhöhte Knochenbruchgefahr.
  • In Ihrer Familie Osteoporose aufgetreten ist
  • Sie an Östrogenmangel leiden
  • Sie in den Wechseljahren sind
  • Sie eine Chemotherapie oder Bestrahlung hinter sich haben
  • Sie unter Knochenbrüche leiden
  • Sie sich wenig bewegen
  • Sie sich nicht ausgewogen ernähren (Diät, Kalziummangel, Kantine, Fastfood)
  • Sie vermehrt Alkohol bzw. Nikotin konsumieren
  • Sie dauernd Cortison einnehmen
Diagnostik
 
Man kann heute Osteoporose bereits im Frühstadium durch:
  • Knochendichtermessung mit Ultraschall am Fersenbein bzw.
  • Röntgenuntersuchung mit Computertomogramm und DXA erkennen
Die  Knochendichtenmessung mit Ultraschall, dient zur Früherkennung  und  Kontrolle des Frakturrisikos und liefert ein Messergebnis mit hoher   diagnostischer Aussagekraft als Grundlage für die Beratung. Mit Hilfe   hochfrequenter Schallwellen kann der Knochen an der Ferse auf seinen   Zustand hin untersucht werden. Die Bestimmung des individuellen   Osteoporoserisikos wird ermöglicht, ebenso gibt die Messung Auskunft  zur  Frage der Festigkeit und Steifigkeit bzw. wie porös der Knochen   beschaffen ist.
Vorteile dieser Methode:
  • Keine Strahlenbelastung
  • Messung direkt am Knochen
  • Schmerzlos und komfortabel
Was können Sie zur Vorbeugung tun?
Der Verlust an Knochenmasse ist nicht wieder zu ersetzen. Deshalb ist Vorbeugung so wichtig. z.B.:
– Kalziumreiche Ernährung (Milch, Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Käse)
  Mit einer optimalen Kalziumversorgung – die derzeitigen Empfehlungen  zur Kalziumzufuhr  über die Nahrung liegen bei 1.000 mg/Tag – kann einem  verstärkten Kalziumabbau aus  den Knochen und damit dem  Osteoporoserisiko bei Frauen nach der  Menopause entgegengewirkt werden.
 Essen Sie öfter kalziumreiche Gemüsesorten, z.B. Fenchel, Brokkoli,  Grünkohl, Kohlrabi, Porree, Endivie.
 Wenn Sie Mineralwasser kaufen, schauen Sie auf das Etikett. Bevorzugen Sie  Mineralwasser mit über 150 mg Kalzium pro Liter.  Essen Sie kalziumreiche Lebensmittel über den Tag verteilt. Auf diese Weise  wird die Ausnutzung des Kalziums im Verdauungstrakt verbessert.  Mit einer kalziumreichen Spätmahlzeit können Knochenabbauprozesse während der
 Nacht vermindert werden. Essen Sie deshalb statt Chips oder Nüssen spätabends noch  einen fettarmen Joghurt.
  • Achten Sie auf ausreichend Bewegung, dies stimuliert den Knochenaufbau. (Wandern, Gymnastik, Fahrradfahren, Schwimmen)
  • Verschaffen Sie sich rechtzeitig Kenntnis über den Zustand Ihres Knochengewebes.
  • Lassen Sie sich in der Praxis über weitere medizinische Maßnahmen beraten.