Dr. med. Christoph Bauer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Hormon- und Stoffwechseltherapeut cmi®

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Hormonkosmetik

Altersbedingte Hautveränderungen sind zu einem großen Teil durch lokale Hormonanwendung reversibel.
Von  der Hormonersatztherapie sind die positiven kosmetischen Effekte  einer  Östrogensubstitution seit langem bekannt. Sie waren aber immer nur   eine „erwünschte Nebenwirkung“, nicht jedoch das primäre Ziel einer   solchen Therapie. Im Rahmen der medizinischen Kosmetik rücken diese   Effekte zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses.
Die  Haut besteht zu einem großen Anteil aus Kollagen und Hyaluronsäure,  und es ist schon seit langem bekannt, dass die Kollagensynthese durch  Östrogene angeregt  werden kann.
Auch  die Hyaluronsäurebildung steht unter dem Einfluss  des weiblichen  Geschlechtshormons, sie bewirkt eine vermehrte  Wassereinlagerung, was  sich auf die Hautdicke bzw. auf die Hautspannung  positiv auswirkt. Wenn  in der Postmenopause ein Verlust von Östrogenen,  Gestagenen und später  auch von Androgenen auftritt, hat das einen  entsprechenden Verlust der  Hautfestigkeit zur Folge. Lokale Anwendung  dieser Geschlechtshormone  können die Hautdicke um etwa 25 % verstärken,  selbst ohne die  systemische Einnahme von Hormonen.
Die  gerade in der  Prä- und Perimenopause auftretenden Hautfalten im  Bereich der Augen  lassen sich durch eine Progesteroncreme ,kombiniert  mit einer geringen  Menge Östrogen sehr günstig beeinflussen.  Progesteron wirkt ebenfalls  positiv auf die bei der Hautalterung häufig  anzutreffenden  „Teleangiektasien“ – kleinste, rot erscheinende,  geschlängelte Gefäße in  der oberen Hautschicht. Diese werden kleiner  oder es kommt zumindest zu einem Wachstumsstillstand. Durch die  Anwendung von Fruchtsäuren  (Alpha-Hydroxysäuren) kommt es zu einer  Re-Kollagenisierung der Haut. Als Kombinationstherapie mit zusätzlicher  lokaler Anwendung von Östrogen  und Gestagen zeigt sich eine verstärkte  Durchblutung und Regeneration der Haut.
Im  Grunde handelt es sich um eine Schälung der oberen Hautschichten  und  einen Reiz auf die unteren Kollagenschichten, die dadurch mit einer   Rekollagenisierung antworten. Die Hormone bewirken dann eine stärkere   Hyaluronisierung. In jüngster Zeit kommen auch östrogenähnliche Stoffe   aus Pflanzen zur Anwendung. So ist bei der lokalen Anwendung von  Rotklee  ein dem natürlichen Östrogen sehr ähnlicher Effekt zu  beobachten.